Die Retina
Die Netzhaut oder auch Retina ist im übertragenden Sinne die Leinwand unseres inneren Sehapparats. Auf sie werden die Lichtstrahlen projiziert, die in die Pupille fallen. Anschließend gibt sie die Lichtreize über den Sehnerv an das Gehirn weiter. Wie das genau funktioniert und wie die Netzhaut aufgebaut ist, können Sie im Folgenden nachlesen.
Wo befindet sich die Retina und wie ist sie aufgebaut?
Die etwa 0,1 bis 0,5 mm dicke Netzhaut kleidet die innere Wand des Augapfels aus. Sie lässt sich in mehrere Teile gliedern: Der größte Teil ist die pars optica retinae, die mit den Fotorezeptoren, also Zapfen und Stäbchen, besetzt ist. Im vorderen Teil gibt es außerdem die Ora serrata. Sie verbindet die nicht-pigmentierte Neuroretina mit dem sogenannten retinalen Pigmentephitel, das als Versorgungsschicht fungiert. Damit ist sie der Übergang vom blinden Teil der Retina zum sehenden Teil. Umschlossen wird die Netzhaut von der Aderhaut und der Lederhaut, die das Auge schützen.
Im Hinteren Teil des Augapfels befindet sich der so genannte blinde Fleck. Dort geht die Netzhaut in den Sehnerv, auch Nervus opticus, über. Es befinden sich keine Rezeptoren in diesem Gebiet. Das fällt allerdings nicht auf, da unser Gehirn mit den Informationen der umliegenden Rezeptoren das Bild ergänzt. Im Gegensatz dazu gibt es auch den „Gelben Fleck“, die Makula mit einem Durchmesser von etwa 3 mm. Dies ist der Punkt des schärfsten Sehens, der im Zentrum der Netzhaut angesiedelt ist. Hier besitzt die Retina also die größte Auflösung. Wir benutzen sie um Dinge im Fokus unseres Sichtfelds besonders scharf wahrzunehmen.
Wie funktioniert die Retina (Netzhaut) als Leinwand?
Trifft ein Lichtstrahl ins Auge, wird er durch die Hornhaut gebrochen und erst einmal durch die Pupille in die Linse geleitet. Hier wird das Licht gebündelt und gabelt sich dann innerhalb des Augapfels wieder, bis es auf die Netzhaut trifft. Die Netzhaut besteht aus mehreren Schichten, die die Informationen von außen nach innen tragen. Ganz Außen befindet sich eine Schicht aus sehr lichtempfindlichen Zellen, die die Lichtreize aufnehmen und in Nervenimpulse umwandeln. Dies sind die schon erwähnten Fotorezeptorzellen, die sich noch einmal in Zapfen und Stäbchen aufteilen. Erstere sind für das Farbsehen zuständig, während die Stäbchen für das Sehen von Schwarz, Weiß und Grau verantwortlich sind. Die nächste Schicht, die aus Nervenzellen besteht, beginnt damit, diese Impulse zu verarbeiten. Die innen liegenden Zellen geben diese ersten Informationen weiter, bis sie über den Sehnerv ins Gehirn geschickt werden, wo sie als Bild zusammengesetzt werden können.