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Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung – der Knick in der Optik

Unscharfes Sehen muss nicht immer eine Weit- oder Kurzsichtigkeit bedeuten. Auch die Hornhautverkrümmung oder im Fachjargon als Astigmatismus bezeichnet, kann zu unscharfem Sehen führen.

Die Ursache

Wie der Name schon sagt, hat der Astigmatismus etwas mit der Hornhaut zu tun. Genauer handelt es sich dabei um eine Verkrümmung der Hornhaut. Während bei einer Kurz- oder Weitsichtigkeit eine Verformung des Augapfels für Unscharfes Sehen verantwortlich ist, wird eine Hornhautverkrümmung durch eine Delle in der Hornhaut verursacht. Dadurch ist die Hornhaut nicht gleichmäßig konvex und das Licht wird nicht normal gebrochen. Statt einen kleinen Punkt auf der Netzhaut zu treffen und zu scharfem Sehen beizutragen, wird das Licht stabförmig auf der Netzhaut abgebildet. Neben den Begriffen Hornhautverkrümmung und Astigmatismus wird diese deshalb auch als Stabsichtigkeit bezeichnet.

Der Begriff Astigmatismus

Dieser Fachbegriff für die Hornhautverkrümmung stammt aus dem Griechischen. Dabei bedeutet das ‚A‘ ‚nicht‘ und das ‚Stigma‘ ‚Punkt‘. Das Licht kommt also nicht auf einem Punkt auf der Netzhaut an, sondern wie eben erwähnt stabförmig.

Die verschiedenen Formen

Experten unterscheiden bei der Hornhautverkrümmung vier verschiedene Arten: Astigmtismus hyperopicus, Astigmatismus myopicus, Astigmatismus mixtus und der Astigmatismus compositus. Bei der ersten genannten Form des Astigmatismus befindet sich eine Brennlinie auf der Netzhaut und die andere dahinter. Beim Astigmatismus myopicus befindet sich die Brennlinie ebenfalls auf der Netzhaut, nur im Gegensatz zur ersten Form ist die zweite Brennlinie davor statt dahinter. Die dritte Form äußert sich dadurch, dass die eine Brennlinie davor und die andere dahinter liegt und bei der letztgenannten Form liegt sowohl ein Astigmatismus als auch eine Weit- oder Kurzsichtigkeit vor. Während Weit- und Kurzsichtigkeit eng mit dem Wachstum zusammenhängen und sich vor allem im Jugendalter ausprägen, ist der Astigmatismus nur wenig wachstumsbedingt und sogar bis zu 0,5 Prozent ganz normal. Statistiken sprechen von ca. 20 Prozent der Menschheit, die unter einer Hornhautverkrümmung leiden.

Anzeichen für Astigmatismus

Wie bei einer Weit- oder Kurzsichtigkeit, erkennt man eine Hornhautverkrümmung aufgrund von unscharfem Sehen. Häufig kann dies auch zu Kopfschmerzen führen. Sind Anzeichen für eine Astigmatismus vorhanden, sollte schnellstmöglich ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser ist in der Lage, diese zu diagnostizieren und die entsprechenden Schritte in die Wege zu leiten. Bestenfalls wird die Hornhautverkrümmung bereits im Kindesalter entdeckt, so dass eine bleibende Schwachsichtigkeit verhindert werden kann. Ist jedoch bereits eine solche Schwachsichtigkeit vorhanden, muss diese mit einer Brille, speziellen Linsen oder auch durch eine Operation korrigiert werden.

Bei schlechtem Sehen muss daran also nicht immer ein verformter Augapfel schuld sein, wie das bei der Kurz- und Weitsichtigkeit der Fall ist. Ein Augenarzt kann aber recht schnell feststellen, was genau die Ursache für schlechtes Sehen ist!

Bildquelle: commons.wikimedia.org © Supersteffen (CC BY-SA 3.0)