Alterssichtigkeit
Mit dem Alter wird auch das Lesen immer anstrengender. Die Zeitung muss zum Beispiel immer weiter entfernt gehalten werden, damit wir die Buchstaben erkennen können. Die Alterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, ist eine normale, altersbedingte Veränderung der Augenlinse und beginnt meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.
Beim Lesen zieht sich der Ringmuskel des Ziliarkörpers des Auges zusammen. Dadurch verformt er die Augenlinse, um nahe Gegenstände richtig abbilden zu können. Diese Fähigkeit wird Akkomodation genannt. Im Laufe des Lebens verliert die Augenlinse ihre Elastizität durch die Einlagerung von Kalk in der Linse von Geburt an. Die Fähigkeit der Linse zu akkomodieren nimmt ab und Gegenstände, die sich in der Nähe befinden, können nicht mehr richtig scharf gestellt werden. Dabei bleibt das Sehen in die Ferne zunächst unbetroffen. Das erklärt auch, warum ältere Menschen beim Lesen die Arme von sich weg strecken.
Wenn der Arm nicht mehr ausreicht, ist die Alterssichtigkeit schon weit vorangeschritten und der Betroffene sollte über eine Sehhilfe nachdenken. Die fehlende Brechkraft im Auge kann durch eine Lesebrille ausgeglichen werden, wobei die Stärke der Brille in Dioptrien gemessen wird, die im positiven Bereich liegen. Bei einer beginnenden Alterssichtigkeit um das 45. Lebensjahr liegen durchschnittlich +0,75 Dioptrien vor.
Eine weitere Möglichkeit bei Alterssichtigkeit ist die Sehkorrektur durch Kontaktlinsen. Die Kontaktlinsen-Korrektur erfolgt mithilfe zweier Methoden. Bei der Monovision wird das dominante Auge für die Ferne und das nicht dominante Auge für die Nähe korrigiert. Das Gehirn kann beide Seheindrücke zu einem scharfen Bild verarbeiten. Dafür muss es das Sehen allerdings neu erlernen. Die Methode wird nur bei 10-20 % der Alterssichtigen angewandt, da eine Unverträglichkeit nicht immer vorhergesagt werden kann. Die Monovision ist auch als “Goethe Blick” bekannt. Der deutsche Dichter war von Geburt an auf einem Auge kurzsichtig und auf dem anderen Auge normalsichtig.
Die zweite Korrekturmöglichkeit der Alterssichtigkeit mit Kontaktlinsen ist eine besondere Linse. Bifokale Kontaktlinsen bestehen wie Gleitsichtbrillen aus zwei Teilen. Der obere Teil der Kontaktlinse ist für das Schauen in die Ferne, der untere Teil für das Lesen bestimmt. Auch hier muss die korrekte Anwendung erst erlernt werden.
Kommt zu der bestehenden Alterssichtigkeit noch ein grauer Star hinzu, wird dies operativ behandelt. Durch das Einsetzen einer Kunstlinse kann die Brechkraft verändert werden, sodass das Sehen in der Nähe oder Ferne verbessert werden kann. Heutzutage gibt es viele Kunstlinsen mit refraktivem Zusatznutzen. Welche die Richtige ist, erfahren Sie in einer individuellen Voruntersuchung bei Ihrem Augenarzt.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit der Alterssichtigkeit ist die Korrektur durch eine Augenlaser-Behandlung. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Methoden. Bei der Lasik-Methode wird, wie auch bei der Kontaktlinsenkorrektur, die Monovision angewandt, wobei ein Auge für die Ferne und ein Auge für die Nähe korrigiert wird. Diese Methode birgt aber auch Nachteile, die man vor einer Behandlung berücksichtigen sollte. So kommt es häufig zu einem verminderten, räumlichen Sehen, da Abstände nicht mehr richtig abgeschätzt werden können. Um eine Verträglichkeit dieser Korrektur zu erproben, sollte das Verfahren im Vorfeld mit Kontaktlinsen simuliert werden.
Die zweite Augenlaser-Methode ist die conduktive Keratoplastik. Hier wird bei einer bestehenden Altersweitsichtigkeit nur das nicht-dominante Auge für die Nähe korrigiert.
Mittels einer elektromagnetischen Sonde werden verschiedene Spannungspunkte ringförmig aufgesetzt. Diese können eine Aufsteilung der Hornhautkrümmung bewirken, vergleichbar mit einem Gürtel den man enger schnallt. Durch die Anpassung der Hornhautkrümmung verändert sich die Brechkraft des Auges, was eine Verbesserung der Sehschärfe für die Nähe mit sich bringt.Wussten Sie schon: Den richtigen Augenarzt finden Sie in der Arztsuche von ÄRZTE.DE.
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