Augenlasern im Alter: Möglichkeiten und Grenzen für Patienten ab 60

Ältere Frau bei augenärztlicher Untersuchung mit Spaltlampe – wichtige Vorbereitung zur Beurteilung, ob eine Augenlaserbehandlung ab 60 Jahren infrage kommt.
Wie geeignet sind Augenlaserbehandlungen im höheren Alter? © K Davis/peopleimages.com – stock.adobe.com

Mit zunehmendem Alter wünschen sich viele Menschen ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen. Besonders Patienten und Patientinnen ab 60 Jahren empfinden Sehhilfen im Alltag oft als störend. Gleichzeitig legen sie großen Wert auf medizinische Sicherheit – insbesondere bei Eingriffen am Auge. Doch wie geeignet sind Augenlaserbehandlungen im höheren Alter?

Wie sich das Auge im Alter verändert

Ab dem 60. Lebensjahr durchläuft das Auge verschiedenen altersbedingten Veränderungen. Die Linse verliert an Elastizität – eine Entwicklung, die zur sogenannten Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) führt. Auch die Hornhaut kann trockener werden, wodurch der Tränenfilm instabil wird. Zudem treten bei vielen Menschen erste Linsentrübungen auf, die auf einen beginnenden Grauen Star hinweisen können.

Diese Veränderungen beeinflussen, ob und welche Augenlaser-Verfahren infrage kommen. Denn eine stabile Sehstärke, eine gesunde, ausreichend dicke Hornhaut sowie eine klare Linse sind Grundvoraussetzungen für eine Laserbehandlung.

Individuelle Eignung statt Altersgrenze

Ob Augenlasern ab 60 möglich ist, hängt nicht primär vom Alter ab, sondern vom Gesundheitszustand der Augen. Deshalb ist eine ausführliche augenärztliche Untersuchung unverzichtbar. Dazu gehören unter anderem:

  • Hornhauttopografie
  • Analyse des Tränenfilms
  • Messung der Hornhautdicke
  • Beurteilung der Linse

Dabei zeigt sich häufig, dass auch ältere Menschen gute Voraussetzungen mitbringen, sofern keine behandlungsrelevanten Erkrankungen vorliegen.

Viele Patienten und Patientinnen stellen sich die Frage: Ist Augen lasern bei Diabetes sinnvoll? Die Antwort hängt von der individuellen Stoffwechsellage ab. Ist der Blutzucker gut eingestellt und liegen keine Netzhautschäden oder Wundheilungsprobleme vor, kann eine Laserbehandlung durchaus möglich sein. Wichtig dabei ist die enge Zusammenarbeit zwischen Hausarzt bzw. Hausärztin und Augenarzt bzw. Augenärztin sowie eine sorgfältige Dokumentation aller Befunde.

Welche Verfahren eignen sich ab 60 Jahren?

Klassische Methoden wie LASIK oder PRK können bei stabiler Fehlsichtigkeit und geeigneter Hornhaut weiterhin angewendet werden. In vielen Fällen bietet sich jedoch eine Alternative an: der refraktive Linsentausch. Hierbei wird – ähnlich wie bei einer Kataraktoperation – die natürliche Linse durch eine Kunstlinse ersetzt.

Diese Methode eignet sich besonders bei bereits beginnender Linsentrübung oder bei Wunsch nach Brillenunabhängigkeit für Nähe und Ferne. Multifokale oder torische Linsen können individuelle Sehbedürfnisse zusätzlich abdecken.

Grenzen und Risiken realistisch bewerten

Nicht jede:r ist für eine Laserbehandlung geeignet. Ausschlusskriterien sind unter anderem:

Zudem sollten die Erwartungen an das Ergebnis realistisch bleiben. Die altersbedingte Einschränkung der Akkommodation lässt sich nicht vollständig ausgleichen – eine Lesebrille kann weiterhin erforderlich sein.

Für Patienten und Patientinnen ab 60 Jahren gilt: Wer gut informiert ist und ärztlichen Rat einholt, kann von moderner Augenchirurgie durchaus profitieren.

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