Was ist Keratokonus und wie wirkt es sich aus?
Von der seltenen Augenkrankheit Keratokonus ist der zentrale, transparente Teil der menschlichen Hornhaut (lat. Kornea) betroffen. Dieser wird im häufig schubweisen Verlauf der Erkrankung immer dünner und verformt sich kegelförmig nach außen. Meist betrifft sie zunächst nur ein Auge, später auch oft das andere. Dies hat neben Kurzsichtigkeit eine weitere Sehschwäche zur Folge, die Hornhautverkrümmung. Verändert sich die Achse der Krümmung und die Sehstärke häufig, kann das ein erster Hinweis auf Keratokonus sein.
Weitere Symptome sind:
- Das doppelt oder sogar mehrfach Sehen von Bildern und Gegenständen
- Verzerrtes Sehen und Geisterbilder
- Starbursts und Glare
- Übermüdete Augen und Gesichtsmuskeln
- Schlechte Dämmerungs- und Nachtsicht
- Häufiges Verrutschen von Kontaktlinsen
- Trübungen und bräunliche Verfärbungen des Hornhautgewebes
Wo liegen die Ursachen der Krankheit und wie lässt sich Keratokonus behandeln?
Obwohl die Krankheit Keratokonus schon länger und umfangreich erforscht wird, sind die Ursaschen leider noch nicht bekannt. Man vermutet als Auslöser unter anderem eine Stoffwechselstörung oder Erbkrankheit bis hin zu einer Kollagenschwächung der Hornhaut. Außerdem heißt es, dass häufiges Reiben der Augen, sowie starker Stress einen Ausbruch der Krankheit fördern können. Auch gibt es Theorien, die von einem Keratokonus als Auswirkung von gestörter innerer Drüsenfunktionen und von Enzym-Aktivitäten ausgehen.
Behandelt wird bei geringem Keratokonus erst einmal nur die daraus folgende Fehlsichtigkeit mit einer Brille oder bei fortschreitender Krankheit vor allem mit Kontaktlinsen. Diese sind besonders geeignet, weil sie eine glatte Oberfläche bieten, die die natürliche Hornhaut durch die Krankheit verloren hat. Anfangs reichen reguläre Linsen aus. Schreitet die Krankheit fort, kommen spezielle Keratokonus-Linsen, eventuell auch mit normalen kombiniert, zum Einsatz.
Um den Fortschritt des Keratokonus aufzuhalten, kann man die Struktur der Hornhaut durch eine „Vernetzung“ stabilisieren. Dabei behandelt man die Hornhaut so, dass sich zwischen den im Gewebe befindlichen Kollagenfasern Querverbindungen bilden, die die gewölbte Form auf dem aktuellen Niveau halten. Zu guter Letzt kann eine von mehreren Formen der Transplantation vorgenommen werden. Wollen Sie die geeignete Behandlung für Ihre Beschwerden herausfinden oder beobachten Sie die genannten Symptome an Ihnen, sollten Sie auf jeden Fall einen Augenarzt ansprechen!