Phake Intraokularlinse (PIOL)
Implantiert man zusätzlich zur körpereigenen Augenlinse eine Kunstlinse, so nennt man diese phake Intraokularlinse. Je nach Positionierung der Kunstlinse unterscheidet man in Vorderkammerlinse und Hinterkammerlinse. Eine Lasik-Behandlung hat bei ca. -10 Dioptrien ihre Grenzen. Auch ist die Lasik bei einer zu dünnen Hornhaut, unter 500 Mikrometer, nicht möglich. Das Einsetzen einer phaken Intraokularlinse ist hier eine gute Alternative. Sie dient der Korrektur von Fehlsichtigkeiten mit hohen Dioptrie-Werten und kann zu einem brillenfreien Leben verhelfen.
Indikationsbereich:
- Kurzsichtigkeit: -6 bis – 20 Dioptrien
- Weitsichtigkeit: +3 bis +8 Dioptrien
- Astigmatismus: -1,5 bis -6 Dioptrien mit gleichzeitiger Kurz- oder Weitsichtigkeit
Mindestvoraussetzungen:
Ähnlich wie bei einer Lasik-Behandlung müssen auch für eine Implantation der phaken IOL einige Mindestvoraussetzungen erfüllt werden:
- Mindestalter von 18 Jahren
- Stabile Werte seit 2 Jahren
- Keine Schwangerschaft
- Es liegen keine entzündliche Augenerkrankung, oder andere Augenerkrankungen wie z.B. “graue Star” vor
- Sie leiden nicht unter einer Immunerkrankung (z.B. Diabetes mellitus Typ II)
- Medikamenteneinnahme: Teilen Sie Ihrem behandelnden Arzt unbedingt mit, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen. Einige Medikamente können den Erfolg der Behandlung beeinflussen
Ablauf der Operation:
Die pharke Intraokularlinse wird unter einer örtlichen Betäubung eingesetzt. Die Implantation ist eine ambulante Operation und dauert durchschnittlich nicht länger als 20 Minuten.
Bei der Implantation einer Hinterkammerlinse werden die Pupillen im Vorfeld mittels Tropfen erweitert.
Anschließend setzt der Chirurg an der Hornhaut einen Schnitt von ca. 4-5 Millimetern. Durch diesen wird die Intraokularlinse in die Vorderkammer beziehungsweise Hinterkammer eingeführt. Die Vorderkammerlinse wird meist im Kammerwinkel oder an der Regenbogenhaut befestigt. Da die Hinterkammerlinse zwischen Regenbogenhaut und eigener Linse liegt, ist eine Befestigung in der Regel nicht nötig.
Der Hornhautschnitt muss nach dem Eingriff nicht genäht werden.
Nach der Operation:
Folgende Punkte sollten sie in den ersten postoperativen Wochen beachten:
- Keine aktive Teilnahme am Verkehr innerhalb der ersten 24 Stunden
- Wahrnehmen aller Nachuntersuchungen
- Keine körperlichen Anstrengungen, wie Schwimmen oder Kontaktsportarten
- Keine Saunabesuche
- Anwendung der Augentropfen wie vom Augenarzt angegeben
Gut zu Wissen:
Patienten mit höheren Dioptrie-Werten als im Indikationsbereich angegeben, können durch die Behandlungsmethode Bioptics Brillenfreiheit erlangen. Hier wird zunächst durch die Implantation der phaken Kunstlinse die Fehlsichtigkeit ausgeglichen. Im nächsten Behandlungsschritt wird mittels einer Lasik-Behandlung die restliche Fehlsichtigkeit oder eine bestehende Hornhautverkrümmung behandelt. Haben Sie weitere Fragen zu phaken Intraokularlinsen? Dann vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin bei einer Klinik in Ihrer Nähe.