Akkommodation
Unter Akkommodation versteht man die Fähigkeit des Auges, die Form der elastischen Linse zu verändern, um die Brechkraft anzupassen – je nach dem, in welchem Bereich die Sicht scharf sein soll. Sie ist mit einer Art Einstellungswechsel zu vergleichen, bei dem zum Beispiel von einem Objekt in der Ferne auf etwas direkt in der Nähe scharf gestellt wird. Die Bewegung der Linse wird durch eine Kontraktion des M. ciliaris ermöglicht. Die Kontraktion bewirkt bei der Nahakkommodation eine Verkleinerung seines Durchmessers und damit eine Erschlaffung der Zonulafasern. Die Fähigkeit zum Fokussieren nahe gelegener Dinge lässt mit der Zeit nach, was als Alterssichtigkeit bezeichnet wird. Bei der Ferneinstellung durch Akkommodation lässt die Kontraktion des Muskels nach, wodurch eine Vergrößerung des Durchmessers auftritt und die Brechkraft somit abnimmt. Das Zeitintervall, das das Auge zur Akkommodation benötigt, die sogenannte Akkommodationszeit, beträgt 0,5 Sekunden. Durch den Verlust der Linsenelastizität, Ermüdung oder Intoxikation kann es verlängert werden.
Akkommodationslähmung – Störung der Akkommodation
Die Akkommodation kann durch eine Fehlfunktion des M. ciliaris gestört sein. Eine sogenannte Akkommodationslähmung (auch Zykloplegie) äußert sich durch die Unfähigkeit scharf zu sehen. Eine Akkommodationslähmung tritt dabei oft durch eine Schädigung von Hirnnerven auf, wie sie bei Diabetes mellitus vorkommen kann. Die Akkomodationslähmung kann pathologisch bedingt oder im Rahmen diagnostischer Maßnahmen notwendig sein. Dafür kann sie beispielsweise durch pharmakologische Wirkstoffe erzeugt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass eine temporäre Funktionsstörung während einer Untersuchung vollständig vorliegt. Emmetropie– und Hyperopie-Betroffene können durch diesen Zustand bedingt eine gewisse Zeit lang nicht in der Nähe scharf sehen.