Wo kommt Augendruck her und welche Folgen hat er?
Augendruck, beziehungsweise Augeninnendruck, ist grundsätzlich dafür verantwortlich, dass das Auge seine Form und die Hornhaut ihre gleichmäßige Wölbung erhält. Sie sind beim Sehvorgang die Voraussetzung für eine optimale optische Abbildung. Im Normalfalle beträgt der Augendruck zwischen 10 und 20 mm Hg (1 mm Hg entspricht 0,00133 bar), wobei er im Laufe des Tages schwankt. Er entsteht, weil im Ziliarkörper des Auges ständig das sogenannte Kammerwasser produziert wird. Diese Flüssigkeit fließt von der Hinterkammer durch die Pupille in die Vorderkammer. Normalerweise kann das Kammerwasser dann durch das netzartige Trabekel in den Schwemmkanal abfließen.
Wenn sich der Augendruck erhöht
ein erhöhter Augendruck kann durchaus vorkommen, wenn das Kammerwasser nicht mehr ungehindert abfließen kann, weil das Trabekel verdickt oder verhärtet ist. Der dadurch entstehende Druck ist langfristig gefährlich und kann der Auslöser für ein Glaukom sein. Denn ist er über längere Zeit erhöht, können die Nervenzellen der Netzhaut absterben. Die Schwierigkeit dabei ist, dass man den erhöhten Augendruck normalerweise erst sehr spät bemerkt und somit nicht früh genug etwas dagegen unternimmt. Deshalb ist es wichtig, ab etwa 40 Jahren regelmäßig zu Früherkennungsuntersuchungen zu gehen.
Was kann gegen erhöhten Augendruck unternommen werden?
Ist die Diagnose gestellt, versucht der Augenarzt zunächst, den Druck mithilfe von Augentropfen zu senken. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, kann eine Trabekulektomie vorgenommen werden. Hierbei wird ein künstlicher Abfluss für das Kammerwasser geschaffen, indem die Bindehaut weiträumig aufgeschnitten wird. Allerdings ist diese Methode mit einigen Risiken verbunden, wie Blutungen oder einen im Folgenden zu niedrigen Augeninnendruck. Relativ neu ist ein Verfahren, bei dem mithilfe eines Trabektoms das Trabekel-Maschenwerk entfernt wird. So kann das Kammerwasser nach diesem relativ einfachen, minimal-invasiven Eingriff wieder über den normalen Kanal abfließen und das Absterben der Sehnerven wird aufgehalten.