Der Blinde Fleck
Der blinde Fleck (medizinisch physiologischer Gesichtsfelddefekt oder Skotom)ist uns meist nur als Metapher bekannt. Er existiert aber tatsächlich und entsteht dadurch, dass wir an einem Punkt unserer Netzhaut keine Lichtrezeptoren besitzen. Die Netzhaut ist fast komplett mit diesen Rezeptoren, genauer Stäbchen und Zapfen, besetzt. Das sind lichtempfindliche Zellen, die Lichtreize aufnehmen, in Nervenimpulse umwandeln und dann in unser Gehirn zur Verarbeitung schicken, um sie in ein Bild zu verarbeiten. In der Papille befinden sich keine Rezeptoren. An diesem Punkt tritt der Sehnerv, nervus opticus, aus der Netzhaut aus. dort werden also keine Lichtreize an unser Gehirn weitergeleitet, weshalb dort sozusagen ein Loch im Bild ist, das in unserem Gehirn entsteht. Natürlich fällt uns das normalerweise nicht auf, da die Informationen der umliegenden Rezeptoren und vor allem der Seheindruck des anderen Auges die fehlenden Bildpunkte ausgleichen.
Wie kann man den blinden Fleck sehen?
Direkt sehen können Sie den blinden Fleck natürlich. Mit einem einfachen Versuch können Sie jedoch seine Existenz nachprüfen. Dafür malen Sie auf ein Papier zwei Punkte in etwa 12 cm Entfernung (Durchmesser nicht größer als 1 cm). Nun halten Sie sich das linke Auge zu und fokussieren mit dem rechten Auge den linken der beiden Punkte aus einem Abstand von etwa einer Armlänge. Den anderen Punkt sollten Sie im Augenwinkel erkennen können, auch wenn sie ihn nicht direkt anschauen. Gehen Sie nun immer dichter an das Papier heran, verschwindet irgendwann der rechte Punkt. (Natürlich nur, wenn Sie den Fokus auf dem linken beibehalten) Dann hat dieser Punkt den Bereich des Gesichtsfeldes erreicht, der durch den blinden Fleck ausfällt. Was uns normalerweise nicht auffällt, können wir uns so sichtbar, beziehungsweise unsichtbar machen, da das andere Auge den Bildausfall nicht ausgleichen kann.