Augenlasern im Ausland
Immer mehr Deutsche lockt eine kostengünstige Lasik-Behandlung ins Ausland. Kann ein preisgünstiges Angebot wirklich die Qualitätsstandards einer deutschen Lasik-Klinik überbieten? Was Sie im Vorfeld über Augenlasern im Ausland wissen und beachten sollten, haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Der Medizintourismus boomt. Augenlasern im Ausland liegt im Trend: Lasik, Flug, Hotel und Stadtrundfahrt alles im Preis inklusive.
Das Lasik nicht gleich Lasik ist, weiß man dann leider erst hinterher.
Deutscher Standard versus kostengünstige Lasik im Ausland
1. Medizinische und hygienische Standards
In den Lasik-Kliniken gelten nur die medizinischen und hygienischen Standards des jeweiligen Landes, der bewährte deutsche Standard ist nicht im Ausland zu erwarten.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass beispielsweise die Infektionsrate beim Augenlasern in türkischen Lasik-Kliniken bei 12,5 %* liegt. In Deutschland ist diese Quote deutlich darunter.
Zudem werden in Deutschland nur ca. 70 % der Lasik-Interessenten gelasert, den restlichen 30 % wird von einer Lasik-Behandlung abgeraten. Gründe hierfür sind zum Beispiel eine zu dünne Hornhaut oder zu hohe Dioptrie-Werte. Im Ausland liegt dieser Prozentsatz wesentlich niedriger. Wer weist schon einen Patienten ab, der eine lange Anreise auf sich genommen hat? Ein optimales und 100 %-Ergebnis sollte jedoch jedem Arzt am Herzen liegen. Erst nach einer erfolgreich bestandenen Voruntersuchung (mit Wavescan-, Pupillen-, Pentacam-, Topographie- und Endothelzellmessung sowie augenärztlichem Augenbefund) sollte eine Lasik-Behandlung durchgeführt werden und das alles mittels “state of the art”-Geräten.
2. Verständigung
Ohne eine gute Verständigung kann keine angemessene Beratung im Vorfeld stattfinden.
Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist genauso wesentlich wie die Behandlung selbst und auch mit verantwortlich für ein bestmögliches Lasik-Ergebnis.
3. Postoperative Versorgung
Dass es zu Komplikationen nach der Lasik-Behandlung kommen kann, daran möchte man sicherlich im Vorfeld nicht denken. Passiert es dann doch, stellt es sich schnell als äußerst unerfreulich heraus, seinen Augenarzt in der Ferne zu wissen. Geht man als im Ausland behandelter Patient mit postoperativen Problemen zum Augenarzt in Deutschland, gilt man innerhalb der ersten 3 postoperativen Monate als Privatpatient.
Auch wenn es zu einer Nachbehandlung im Ausland kommen sollte, kann das teuer werden. Die Nachbehandlung an sich ist zumeist kostenfrei, die Folgekosten wie Anreise und Unterkunft müssen aber für gewöhnlich selbst getragen werden.
Checkliste für das Augenlasern im Ausland
Folgende Fragen sollten Sie im Vorhinein klären:
- Spricht das Personal und der behandelnde Chirurg meine Sprache?
- Werden die Voruntersuchungen mit “state of the art” Geräten durchgeführt?
- Wie sehen die hygienischen Vorschriften aus?
- Werden die medizinischen Geräte regelmäßig gewartet?
- Erfolgt eine gründliche Eingangsuntersuchung durch den behandelnden Chirurgen?
- Wie sieht die postoperative Nachsorge aus?
*Quelle:Infect Control Hosp Epidemiol. 2000 Aug;21(8):534-6