Trockene Augen (Sicca-Syndrom) – was wirklich hilft

Ein Mann im gestreiften Hemd, fasst unter seine Brille und reibt sich das rechte Auge.
Trockene Augen können unterschiedliche Ursachen haben. (c) New Africa – stock.adobe.com

Leiden Sie unter trockenen, gereizten oder brennenden Augen? Haben Sie manchmal das Gefühl, als ob sich ein Fremdkörper in Ihrem Auge befindet, obwohl nichts zu erkennen ist? Diese Symptome sind typische Anzeichen für das sogenannte Sicca-Syndrom, ein häufiges Problem, das sowohl unangenehm als auch belastend sein kann.

Die Rolle des Tränenfilms für gesunde Augen

Ein gesunder Tränenfilm ist essenziell für die Funktion und den Schutz Ihrer Augen. Er besteht aus drei Schichten: einer inneren Muzinschicht, die die Befeuchtung der Augenoberfläche unterstützt, einer mittleren wässrigen Schicht, die die Nährstoffversorgung gewährleistet, und einer äußeren Fettschicht, die die Verdunstung verhindert. Wenn dieser Tränenfilm gestört ist, spricht man von einer Benetzungsstörung, die zu trockenen Augen führt. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können von altersbedingten Veränderungen über Umwelteinflüsse bis hin zu Erkrankungen wie Diabetes oder rheumatoider Arthritis reichen. Auch eine lange Bildschirmarbeit oder das Tragen von Kontaktlinsen kann die Augen austrocknen.

Vielfältige Symptome trockener Augen

Trockene Augen äußern sich durch verschiedene Beschwerden. Neben Brennen und Stechen können auch ein unangenehmes Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit oder verschwommenes Sehen auftreten. Rötungen und Schwellungen der Augenlider sind ebenfalls typische Symptome. Wenn diese Probleme häufiger oder über längere Zeiträume auftreten, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, Folgeschäden zu vermeiden.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Die Diagnose von trockenen Augen erfolgt in der Regel durch verschiedene Tests, darunter der Schirmer-Test, bei dem die Tränenproduktion mittels eines Filterpapiers gemessen wird. Weitere Untersuchungen geben Aufschluss über den Zustand der Hornhaut und den Fettgehalt des Tränenfilms. Häufig empfinden Betroffene die Behandlung als frustrierend, da es nicht die eine Lösung gibt. Oft müssen mehrere Therapien ausprobiert werden, von Augentropfen zur Befeuchtung der Augen bis hin zu Medikamenten, die die Tränenproduktion anregen. In schweren Fällen kann auch eine Laserbehandlung in Betracht gezogen werden.

Neue Ansätze in der Behandlung trockener Augen

Neben den klassischen Behandlungsmethoden gibt es mittlerweile auch innovative Ansätze. So hat sich beispielsweise die sogenannte LipiFlow-Therapie bewährt, die die Meibomdrüsen stimuliert und damit die Fettschicht des Tränenfilms stabilisiert. Zudem kann die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren helfen, die Zusammensetzung des Tränenfilms zu verbessern. Studien zeigen, dass eine Ernährungsumstellung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, die Symptome trockener Augen lindern kann. Auch Nahrungsergänzungsmittel, die Hyaluronsäure enthalten, tragen dazu bei, die Augenfeuchtigkeit zu unterstützen.

Tipps zur Vorbeugung von trockenen Augen im Alltag

Wenn Sie regelmäßig unter trockenen Augen leiden, können Sie mit ein paar einfachen Maßnahmen im Alltag bereits viel erreichen:

  • Sorgen Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohn- und Arbeitsräumen. Luftbefeuchter oder Zimmerpflanzen können hierbei helfen.
  • Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßige Pausen, besonders wenn Sie viel am Bildschirm arbeiten. Blicken Sie alle 20 Minuten in die Ferne.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser.
  • Vermeiden Sie Zugluft, insbesondere durch Klimaanlagen oder Auto-Gebläse.
  • Verwenden Sie regelmäßig feuchtwarme Kompressen, um die Meibomdrüsen zu unterstützen und die Fettproduktion im Tränenfilm zu fördern.
  • Kontaktlinsen-Träger sollten ihre Linsen regelmäßig wechseln und auf eine gute Linsenpflege achten. Pausen vom Tragen der Linsen können die Augen ebenfalls entlasten.

Fazit

Trockene Augen sind zwar meist keine ernsthafte Erkrankung, können jedoch sehr unangenehm sein und die Lebensqualität einschränken. Die Ursachen sind vielfältig, weshalb eine maßgeschneiderte Behandlung entscheidend ist. Wenn Sie die oben genannten Tipps befolgen und bei anhaltenden Beschwerden einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen, können Sie viel zur Linderung Ihrer Symptome beitragen.

Quellen und weiterführende Links