Individuelle und externe Risikofaktoren der LASIK
Bei der Femto-LASIK, LASIK, Epi-LASIK, LASEK, PRK sind externe und individuelle Risikofaktoren zu beachten. Zu den zu minimierenden externen Risikofaktoren zählen fehlende Qualitätsstandards in der Augenklinik wie ISO 9001, technisch veraltete Lasersysteme und mangelnde Erfahrung des Operateurs. Die größte Bedeutung kommt aber den individuellen Risikofaktoren zu.
LASIK-Risikowert sagt das postoperative LASIK Ergebnis voraus
Ein einfaches Modell um das postoperative Ergebnis vorherzusagen ist der LASIK-Risikowert. Dieser hängt von verschieden individuellen Variablen des Patienten ab.
Der LASIK-Risikowert kann von 1 bis 14 variieren, wobei 1 bis 4 ein niedriges Risiko für Komplikationen, 5 bis 9 ein moderates Risiko für Komplikationen und Werte über 10 ein hohes Risiko für Komplikationen bedeuten.
Risikofaktor | Wert | Punkte |
Kurzsichtigkeit (D) | <3 | 1 |
3 bis 5 | 2 | |
>5 | 3 | |
Weitsichtigkeit (D) | <3 | 2 |
>3 | 3 | |
Astigmatismus (D) | <1 | 0 |
1 bis 2 | 1 | |
>2 | 2 | |
Alter in Jahren | <40 | 0 |
40 bis 50 | 1 | |
>50 | 2 | |
Minimales präoperatives K <43 D * | 1 | |
Nachoperation | 1 | |
Komplikationen beim Partnerauge | 1 | |
Skotopische Pupillengröße >6 mm | 1 | |
Vordere Basalmembran – Dystrophie | 1 | |
Trockene Augen | 1 | |
Optische Zone ≤6mm | 1 | |
Total | ? | |
*K = Hornhautkrümmung (K-Werte) in Dioptrien |
Individuelle Risikofaktoren für Halos, Kontrastverlust, Blendung, Starburst nach LASIK
- Flache Hornhaut
Da durch die LASIK die Hornhaut noch flacher wird, stellt dies zusammen mit großen mesopischen und skotopischen Pupillengrößen einen Risikofaktor da:
Quelle: Holladay JT, Dudeja DR, Chang J. Functional vision and corneal changes after laser in situ keratomileusis determined by contrast sensitivity, glare testing, and corneal topography. J Cataract Refract Surg. 1999 May;25(5):663-9.
In der Studie von Hammond et al. Quality of vision and patient satisfaction after LASIK. Curr Opin Ophthalmol 15:328-332 steht auf Seite 329, dass flache Hornhäute ein Risiko für Starburst sind:
„Lower preoperative minimum corneal curvature was associated with reduced postoperative satisfaction: each additional 1.00-D decrease in corneal curvature resulted in a 30% increased odds of a patient not recommending LASIK to a friend. Subjects who experienced starbursts had significantly flatter preoperative minimum corneal curvature values.“
- Pupillengröße
Oft wird die Studie von Schallhorn SC et al. Pupil Size and Quality of Vision after LASIK. Ophthalmology 2003;110:1606-1614 zitiert, um zu zeigen, dass die Pupillengröße kein Risikofaktor für visuelle Nebeneffekte ist:
„No relationship between pupils and symptoms was noted at 6 months after surgery in ether the ANOVA or regression analysis group.“
Es spricht jedoch einiges gegen die Studie, denn es werden nur 100 Patienten untersucht – im Gegensatz zur Studie von Pop M, Payette Y. Risk Factors for Night Vision Complaints after LASIK for Myopia. Opthalmolgy 2004;111:3-103 wo 795 Patienten untersucht wurden. Schallhorn et al stratifizieren nicht, d.h. teilen die Patienten nicht nach niedriger / mittlerer / hoher Myopie ein. Dies ist ein methodischer Fehler, denn natürlich hat man mit -4 Dpt und mesopischen 6 mm Pupillen weniger visuelle Nebeneffekte als mit -7 Dpt und mesopischen 6 mm Pupillen.
In der Studie von Helgesen et al. Pupil size and night vision disturbances after LASIK for myopia. Acta Ophthalmol.Scand 2004: 454-460 wird ganz klar eine Korrelation zwischen Pupillengröße und Sehbeeinträchtigungen gezeigt:
„Large pupil size measured preoperatively is correlated with an increased frequency of subjectively experienced post-LASIK visual disturbances during scotopic conditions.“
Die oben erwähnte Studie von Hammond macht zum Thema Pupillengrößen durchaus differenzierte Aussagen auf Seite 329„The role of pupil size on LASIK outcome and patient satisfaction remains controversial. Large pupils tend to increase the exposure of corneal aberrations, which can reduce visual acuity in untreated patients and LASIK patients.“
Die Studie von Lee et al. Quality of vision after laser in situ keratomileusis. Influence of dioptric correction and pupil size on visual function. J Cataract Refract Surg 2003; 29:769-777 kommt zu dem Schluss:
„Pupil size was not significantly correlated with glare or halo symptoms, BSCVA, or contrast sensitivity in post-LASIK patients with „uniform“ topography who had scotopic pupils not larger than 7.0 mm.“
Dies ist ein methodischer Fehler, denn gerade Patienten mit skotopischen Pupille >7 mm klagen über Sehbeeinträchtigungen bei schwierigen Lichtverhältnissen.
- weitere Risikofaktoren
Weitere Co-Faktoren sind Alter über 50, angestrebte sphärische Korrektur >5 Dpt, optische Zone <6 mm und postoperatives sphärisches Äquivalent ± 0,5 Dpt: Source: Pop M, Payette Y. Risk Factors for Night Vision Complaints after LASIK for Myopia. Opthalmolgy 2004;111:3-10
„Using 12-month postoperative data, age over 50, attempted spherical correction of >5 D, OZ of <6mm, and a postoperative spherical equivalent outside 0.5 D of emmetropia were the main factors that had statistically significant OR without stratification."
Fazit: Individuelle Risikofaktoren müssen gewichtet werden und ergeben in der Summe einen LASIK-Risikowert, welcher das postoperative Ergebnis voraussagt.
Lasik- und Femto-Lasik-Versicherung
Inzwischen gibt es auch die Möglichkeit einer Lasik-Risiko-Versicherung. Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Rubrikpunkt Lasik-Versicherung oder direkt beim Anbieter der Versicherung Lasik-Sure.